QPL-Projekt Mathematische Lernzentren

Online-Lernzentrumsworkshop

Am 22.10.2020 wurde vom WiGeMath-Team ein online Workshop zu Lernzentren veranstaltet.

Einen Kurzbericht zu den Ergebnisses des Workshops können Sie hier herunterladen.

Empfehlungen und Hinweise zur Umsetzung für digitale Lernzentrumsangebote

Die Corona-Pandemie stellt die Hochschulen zurzeit vor große Herausforderungen. Angesicht der aktuellen Entwicklungen findet weiterhin keine - oder nur eingeschränkt – Präsenzphasen statt. Viele Lehrveranstaltungen werden mittlerweile digital angeboten werden. Die individuelle Unterstützung von Studierenden, wie sie zum Beispiel in Lernzentren bei mathematischen Problemen bislang geleistet wurde, erlangt vor dem Hintergrund eine noch größere Bedeutung.

Im Rahmen des Projekts WiGeMath-Transfer versuchen wir u.a. Best Practice Beispiele von Unterstützungsmaßnahmen zu identifizieren, diese zu beschreiben und zu verbreiten. Angesicht der aktuellen Situation möchten wir Ihnen einige Optionen und Umsetzungsmöglichkeiten für digitale Angebote von mathematischen Lernzentren vorstellen. Mit unseren Transferpartnern der Universitäten Clausthal, Halle/Wittenberg, Hannover, Paderborn und Stuttgart konnten wir dazu in einem Webinar erste Überlegungen und Informationen sammeln, die wir hier zur Verfügung stellen möchten. Auch die Fachhochschule Südwestfalen-Iserlohn, die bereits vor Corona digitale Beratungen zur Unterstützung in Mathematik angeboten hat, hat ihre Erfahrungen mit uns geteilt.

Wir empfehlen grundsätzlich die Bereitstellung und Organisation von Online-Beratungsangeboten durch die Lernzentrumsmitarbeiter*innen oder Tutor*innen. Es bieten sich je nach Zielgruppe und Beratungsschwerpunkten die folgenden Optionen:

Offene vs. themenspezifische Beratungen

In einigen mathematischen Lernzentren werden Beratungen für Studierende angeboten, die themenspezifisch sind und sich somit auf einzelne Lehrveranstaltungen oder Phasen des Studienverlaufs (1.-2. Semester) beziehen. Andere Lernzentren sind themenoffen, bieten Beratungen für Studierende verschiedener Studienrichtungen und –phasen an.

Für themenspezifische Beratungen bietet es sich an, entsprechende virtuelle Räume mit Online Konferenzen einzurichten, diese zeitlich zu terminieren und die Informationen dazu auf den Homepages oder per Lernplattformen an Studierende weiterzuleiten. Je nach genutzter Software/Plattform müssen diese jeweils für die einzelnen Zeitfenster eingerichtet werden oder können permanent bestehen bleiben.

Für offene Beratungsangebote muss nur ein virtueller Raum / eine Online-Konferenz eingerichtet werden. Besonders zu beachten sind dann allerdings die Steuerung der studentischen Anfragen (z.B. durch Terminvergaben, Nutzung von Warteräumen) und ggf. der Wechsel von beratenden Personen (Mitarbeiter*innen und oder Tutor*innen). Je nach genutzter Software/Plattform müssen jedoch auch in dieser Variante einzelne Räume / Konferenzen für die einzelnen Beratungszeitfenster eingerichtet werden oder können permanent bestehen bleiben.

Freie vs. zeitlich begrenzte und terminierte Beratungen

Studierende brauchen unserer Erfahrung nach Unterstützung und Beratungen in verschiedenem Ausmaß und somit auch mit unterschiedlichem zeitlichem Umfang. Erfolgt keine Begrenzung der Beratungszeiten für einzelne Studierenden, entstehen eventuell sehr lange Wartezeiten für andere Studierende. Wir empfehlen daher in der momentanen Situation eine zeitliche Beschränkung der Beratungen. Diese sollte sich nach der Größe des Lernzentrums hinsichtlich der zu beratenden Studierenden richten und an Ihren bisherigen Erfahrungen ausrichten. Denkbar wäre, Beratungen auf 10 bis maximal 15 Minuten zu begrenzen.

Einzel- und/oder Gruppenberatungen

Beratungen finden in vielen Lernzentren sowohl in individueller Form als auch von einzelnen Lerngruppen statt. Bei Gruppenberatungen ist besonders auf eine gute Gesprächsführung und Moderation durch den Beratenden zu achten. Ein Vorschlag wäre dazu zum Beispiel, erst das Anliegen (Aufgabe, Übungsblatt, Thema) zu klären, Schwierigkeiten der Studierenden benennen zu lassen, bisherige (Lösungs-) Ansätze zu prüfen, notwendige Hilfestellungen zu leisten und abschließend ggf. Vereinbarungen für die weitere Bearbeitung zu treffen. Dies kann insbesondere bei Erreichung der zeitlichen Begrenzung hilfreich sein, um das Gespräch zu beenden (z.B. Studierende dazu auffordern, einen Ansatz auszuprobieren, Definitionen nachzulesen oder andere Quellen zu nutzen).

Planung der Beratungszeiten

Wichtig ist bei Terminierungen und zeitlicher Planung der Beratungsangebote, Pausenzeiten für die Berater*innen einzuplanen. Beratungen online durchzuführen stellt eine größere Belastung dar als diese persönlich durchzuführen, da viele für uns sonst selbst verständliche Wahrnehmungsmöglichkeiten eingeschränkt und technische Herausforderungen zu meistern sind.

Auswahl technischer Umsetzungsmöglichkeiten

Die im Anhang dieses Textes aufgelisteten Hinweise zu Konferenztools und Lernplattformen sollen als Orientierung dienen und spiegeln unseren aktuellen Kenntnisstand wieder. Die Auflistung ist sicherlich nicht umfassend und alle Angaben zu den Tools bzw. Plattformen sind ohne Gewähr. Wir möchten auch keine Werbung für einzelne Anbieter machen, halten es jedoch für sinnvoll, hier auf Links zu einzelnen Homepages mit weiteren Informationen zu verweisen. Für alle Dienste und Plattformen werden datenschutzrechtliche Aspekte diskutiert - teilweise auch kontrovers. Bitte informieren Sie sich selbst dazu und halten Sie ggf. mit verantwortlichen Personen Ihrer Hochschule Rücksprache. Hinweise und Bewertungen finden Sie zum Beispiel hier: https://datenschutz-generator.de/dsgvo-video-konferenzen-online-meeting/

Informationen zum Projekt WiGeMath-Transfer

In dieser Tabelle haben wir einige Anbieter und Plattformen hinsichtlich der für Lernzentrumsberatungen wichtigen Aspekte aufgelistet.

Für Fragen und Anregungen stehen wir gerne zur Verfügung:

Mirko Schürmann

Lara Gildehaus

Jun.-Prof. Dr. Michael Liebedörfer

Prof. Dr. Niclas Schaper

Das WiGeMath-Projekt wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung unter den Förderkennzeichen 01PB14015A und 01PB14015B sowie 01PB18015A und 01PB18015B gefördert.

Ansprechpartner

Lara Gildehaus
(Universität Paderborn)
Büro:       D3.235
Telefon:   +49 5251 60-3069
Mail:       lara.gildehaus[at]math.uni-paderborn.de

Weitere Mitglieder im Projekt:

Mirko Schürmann
Lara Gildehaus
Jun.-Prof. Dr. Michael Liebedörfer
Prof. Dr. Niclas Schaper

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